Der Linux Kernel


Das Besondere an einem Computer ist, dass er individuell nach den Bedürfnissen des Benutzers eingerichtet werden kann. Aus diesem Grund gibt es eine enorme Bandbreite an Hardwarekomponenten und Peripheriegeräten. Da wäre es utopisch zu meinen, dass ein Betriebssystem bereits „Out of the Box“ makellos und auf sämtliche Geräte vorbereitet wäre. Infolgedessen liegt neuer Hardware in aller Regel eine Treibersoftware des Herstellers bei, die in jedem Fall die Funktion des Geräts unter Microsoft Windows und manchmal auch unter Mac OS garantiert, nicht aber für Linux. Denn ausgenommen von Grafikkarten- und Druckerherstellern, die ihren Software-Support für Linux stetig ausbauen, gibt es so gut wie keine verfügbaren Treiber für Linux. Und die Behauptung, Linux benötige überhaupt keine Treiber, ist falsch, denn auch dieses Betriebssystem ist auf eine Softwareschnittstelle angewiesen, um die vielfältigsten Hardwarekonfigurationen betreiben zu können.

 

Treiber sind im Kernel enthalten

Jede Neuerscheinung von Linux wird mit einem speziellen Kernel ausgeliefert. Mithilfe des Terminal-Befehls „uname -r“ kannst du prüfen, welche Versionsnummer derzeit in deinem System installiert ist. Der Kernel ist die Software, die direkt nach dem BIOS geladen wird und enthält unter Linux-Mint/Ubuntu so gut wie alle erforderlichen Treiber für deinen Computer. Den grössten Anteil im Kernel nehmen Treiber für Mainboards samt der darauf befindlichen Komponenten (LAN, USB, SATA, Sound etc.) ein. Dadurch ist sichergestellt, dass nach der Installation von Linux Mint/Ubuntu jede Maschine ohne die Installation von weiterer Gerätesoftware ohne Einschränkungen funktioniert. Damit du immer die neusten Treiber für dein Linux Mint/Ubuntu hast, wird der Kernel regelmässig und automatisch aktualisiert. Bei diesem Prozess finden jedoch nicht nur Softwareverbesserungen statt, sondern es werden auch Gerätetreiber für neue Hardware hinzugefügt. Damit ein Ubuntu-Kernel mit der Zeit nicht zu stark anschwillt, werden zudem sehr alte Treiber entfernt. Dabei kann es zu Problemen kommen. Wenn z.B. nach einem Kernel-Update das WLAN nicht mehr funktioniert, dann ist es mit Linux Mint/Ubuntu problemlos möglich einen älteren Kernel zu verwenden, um nicht mehr ganz zeitgemässe Hardware zu betreiben. Das Betriebssystem ist dabei dennoch sicher, da du aktuelle Sicherheitsupdates unabhängig vom installierten Kernel erhälst.