Firewall bei Linux Ja oder Nein?


Eines der Hauptziele von Linux Mint ist es, komfortabel und einfach bedienbar zu sein. Eine Firewall bietet hier klares Konfliktpotential, wenn nämlich Dienste geblockt werden und dadurch für unerfahrene Nutzer aus unerklärlichen Gründen nicht funktionieren. Benutzerfreundlichkeit geht an dieser Stelle für die Macher von Linux Mint vor Sicherheit. Dieses „Vernachlässigen“ der Sicherheit ist aber auch nicht so dramatisch wie es sich zunächst anhört, da man heute wohl davon ausgehen kann, dass viele Linux Mint-Installationen in einer privaten Netzwerk-Umgebung hinter einem Router betrieben werden, der ohnehin eine Firewall-Funktion mitbringt. Daher ist eine zusätzliche Firewall innerhalb des lokalen Netzwerks nicht zwingend erforderlich. Wie die meisten anderen Linux-Distributionen hat Linux Mint in seiner Standardkonfiguration ohnehin nur wenige bzw. keine Ports für die Aussenwelt geöffnet, weshalb eine Regulierung durch eine Firewall überflüssig ist.

Dennoch gibt es natürlich auch Gründe die für die Installation einer Firewall sprechen, z.B. wenn man mit einem Laptop häufig in öffentlichen und fremden Netzwerken unterwegs ist oder man Dienste nutzt, die zusätzliche Internetverbindungen erfordern, die man genauer im Blick haben muss.

Eine Firewall unter Linux Mint zu installieren bzw. zu aktivieren ist ein Kinderspiel. Man benötigt dafür das Paket Uncomplicated Firewall, kurz ufw, das in einer Standard-installation von Linux Mint bereits vorhanden und installiert ist. Zur einfacheren Konfiguration empfiehlt es sich, eine grafische Oberfläche zu verwenden. Das Paket für die GUI mit dem Namen "Gufw" muss in der Regel zusätzlich nachinstalliert werden, entweder über die Paketverwaltung oder im Terminal mit dem Befehl „sudo apt-get install gufw“.

Nach der Installation findet man Gufw im Mint-Menü unter Einstellungen -> Firewall-Konfiguration.

Hier lässt sich mit dem Schalter neben „Status“ nun die Firewall einschalten. Dadurch wird die Firewall in einer Grundkonfiguration gestartet und lässt sich nun entweder mit den vorgegebenen Einstellungen „Zu Hause“, „Büro“ sowie „öffentlich“ einsetzen oder auch nach Wunsch mit eigenen Regeln konfigurieren.